DruckversionHöglwörth im Rupertiwinkel
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Die Geschichte Höglwörths

Ehemaliges Kloster Höglwörth Höglwörth war das kleinste und ärmste Kloster im Fürsterzbistum Salzburg. Trotzdem wurde es nicht durch die Säkularisation im Jahr 1803, vom bayerischen Hof aufgelöst. Aus keiner Urkunde ist ersichtlich, wann das Kloster gegründet wurde und wer der Stifter war.

Die Gründung des Augustiner-Chorherrnstift Höglwörth wird zwischen 1122 und 1129 angenommen. Einer Schenkungsnotiz von 1122/1123 nach, übergab Werigand von Plain, der sich seit 1108 nach der Burg Plain nannte, den Grund und Boden, auf dem das Kloster errichtet wurde. Eine Widmung, an welchen Empfänger die Schenkung ging, ist nicht vorhanden. Die Grafen von Plain bezeichneten sich genauso als Stifter von Höglwörth, wie Erzbischof Konrad I. von Salzburg.

Dass das Kloster eine Gründung des Erzbischofs war, deutet der Hinweis von 1308, als der Konvent einen Propst aus den eigenen Reihen wählte und promt der Einspruch aus dem Domkapitel kam. Nach einem verfälschten Privileg Papst Eugen III. stand dem Domkapitel von Salzburg die Aufsicht über das Kloster und die Einsetzung des Propstes zu. Der erste Propst von Höglwörth war im Jahr 1129 Propst Dagobert. Ein Hinweis für die Gründung durch Werigand von Plain dürfte die Grablege in der Klosterkirche in Höglwörth zu sehen sein, denn bis zum Aussterben des Geschlechts war die Klosterkirche Familiengrablege derer von Plain. Durch weitere Schenkungen der Nachkommen Werigands kam Höglwörth im 12. und 13. Jahrhundert zu reichem Grundbesitz. 1230 wurden die Schenkungen an das Kloster durch Graf Luitbold IV. auf Bitten des Propstes Engelbert bestätigt.

Urkunde Außer in Hörafing war Höglwörth im 14. Jahrhundert der einzige Grundherr in seiner Umgebung. Der Grundbesitz reichte in dieser Zeit am Teisenberg bis in eine Höhe von 1.300 Metern, einschließlich der Stoißer Alm und bis in die Orte Piding, Salzburghofen (Freilassing), Tengling am Tachinger See und Nußdorf am Haunsberg (Salzburger Flachgau).

Anfang des 14. Jahrhunderts hatte der Grungbesitz schon fast die gleiche Größe wie im 18. Jahrhundert. Durch die Napoleonischen Kriege um 1800, kam es auch in unserem Gebiet zu kriegerischen Handlungen. Im Frieden von Camp Formio und Luneville (1797) kam es 1803 zur Auflösung des früher so mächtigen Fürsterzbistum Salzburg. Der letzte geistliche Landesfürst, Hieronymus Graf Colloredo flieht nach Wien und stirbt dort 1812.

Die weltlichen Fürsten wurden mit kirchlichem Besitz entschädigt. Da die Toskana zu Italien kam, wurde das Erzstift Großherzog Ferdinand, einem Bruder des österreichischen Kaisers zugesprochen. Dadurch wurde Ferdinand auch Landesherr in Höglwörth. Dieser zerschlug aber die alten Strukturen Salzburgs nicht und so entging Höglwörth einer staatlich angeordneten Säkularisation.

1804 wählte der Konvent Gilbert Grab zum neuen Propst. Dieser kam mit der neuen politischen Begebenheit nicht zurecht und wurde 1810 wegen unmoralischem Lebenswandel abgesetzt.

Auf Antrag von Gilbert Grab (1816) wurde das Kloster am 8. Juli 1817 aufgelöst. Der Verkauf des Klosterbesitzes dauerte bis 1824. Die Klosterkirche wurde Filialkirche der Pfarrei Anger, der Wald ging in Staatsbesitz über (zum Nutzen der Saline in Bad Reichenhall), die Gebäude mit Brauerei kaufte die Brauersfamilie Wieninger.

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